In Bonn findet vom 17.12.2019 bis 26.04.2020 eine große Jubiläumsausstellung zu Beethovens 250. Geburtstag statt. Bei dieser Ausstellung gibt es Führungen und Medien für Menschen mit Höreinschränkung oder -behinderung.
Beethoven. Barrierefrei.
Dazu gibt es auch Führung in Gebärdensprache durch Frau Juliane Steinwede (gehörlos) und mit FM-Anlagen (=frequenzmodulierte Funksignale) durch Karin Müller-Schmied (schwerhörig). Die Bundeskunsthalle Bonn hat hier extra ein Film in Gebärdensprache zu Beethoven – Welt.Bürger.Musik produziert. Du kannst es im Youtube oder hier unten anschauen:
Musik-Stuhl für taube Menschen
Während der Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn gibt es ein besonderes Highlight:
Emoti-Chair: Dieser Stuhl wandelt Musik in Vibrationen um und taube Menschen haben die Möglichkeit, auf diesem besonderen Stuhl Musik ganz intensiv zu erleben.
Ein weiteres Highlight ist, dass die Taubheit von Ludwig van Beethoven durch zahlreiche Exponate und inklusiven Stationen illustriert wird. Ebenso kann man auch seine Hörrohre „bewundern“.
Ludwig van Beethoven wurde ab seinem 28. Lebensjahr schwerhörig. Er tat alles, um seine Schwerhörigkeit zu heilen. Hier kannst Du über Beethoven als Patient nachlesen, sehr spannend:
PM_Beethoven_als_PatientSo mancher hätte an seiner Stelle vor lauter Verzweiflung aufgegeben, weiterhin Musik zu komponieren. Beethoven war sehr wohl verzweifelt, wie seine Briefe davon berichten. Er gab jedoch nicht auf, Hut ab vor ihm! An seinem Flügel wurde ein Holzstab befestigt. Wenn er Klavier spielte, nahm er diesen zwischen den Zähnen und konnte so die Vibrationen seiner Musik am Klavier spüren.
Als er seine 9. Sinfonie komponierte, war er bereits ganz taub. Es ist eine ganz besondere Sinfonie, die 70 Minuten dauert. Der Sony-Chef Norio Ohga hat extra die CD dafür erfunden, um „Die Neunte Sinfonie“ von Beethoven ohne Unterbrechung hören zu können.
Wenn Du Interesse dafür und die Möglichkeit hast, die „Beethoven – Welt.Bürger.Musik“-Ausstellung zum 250. Jubiläumsjahr in der Bundeskunsthalle Bonn zu besuchen, nutze sie.
Auf diesem Weg einen ganz herzlichen Dank an das Beethoven-Haus Bonn, dass ich die obigen Bilder dauerhaft in diesem Blogbeitrag halten darf.
Die Gehörlosblog-Redaktion
Judith Harter
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