N24 strahlt Sendung über Truckerin Verena Künne aus
Im März 2010 hatte ich das Vergnügen, beim Filmdreh auf dem Marktplatz in Speyer vom TV-Sender N24 aus dabei zu sein, während Verena Künne in ihrer Funktion als einzige hörgeschädigte Truckerin in ganz Deutschland gefilmt wurde.
Auch ich wurde beim Filmdreh kurz gefilmt. Falls ich nicht aus dieser Film-Reportage rausgeschnitten wurde, dann werde ich auch in dem Film zu sehen sein. Aber Verena Künne ist hier selbstverständlich die Hauptperson! Ich freue mich sehr für sie, dass sie durch die Veröffentlichung des Zeitungsartikels (siehe diesen Beitrag) soviele Anfragen bekam.
Leider sendet N24 die Nachrichten ohne Untertitel aus. Wer trotzdem großes Interesse hat, sich diesen Film anzusehen, ist dazu herzlich eingeladen.
Hier gehts zu den Sendezeiten der Sendung „N24 Transportwelt“:
– Freitag, den 23. April 2010 um 18:30 Uhr
– Sonntag, den 25. April 2010 um 8:05 Uhr und 16:05 Uhr
– Montag, den 26. April 2010 um 13:25 Uhr
Thema:
Reportage über die einzige hörgeschädigte Truckerin -Verena Künne aus Speyer – von ganz Deutschland
Sehr geehrte Damen und Herren,
Verena Künne aus Speyer mag ja die einzige hörgeschädigte FRAU sein, die als Truckerin arbeitet.
Aber mein Freund, der in der Kindheit ertaubt und so mit voll gehörlos ist, arbeitet schon seit 30 Jahren als Trucker im Nah- und Fernverkehr im Schwerlasttransport.
Liebe Grüße
Petra W.
Liebe Petra,
Sie haben Recht, es gibt mehrere gehörlose Männer, die schon lange als Trucker fahren. Sonst gibt es in dieser Branche nur die Verena Künne als einzige hörgeschädigte Frau als Truckerin mit mehr als 21-jähriger Berufserfahrung!
Herzliche Grüße
Judith Göller – Gehörlos-Bloggerin
Ich sah den Beitrag in N24 über Verena Künne.
Als Hörender war er für mich informativ, ohne großes Pathos –
sachlich und erklärend.
Frau Künne – weiterhin viel Erfolg und immer eine gute Heimfahrt.
ERICH MEYER/Hamburg
Hallo … ,
was Verena Künne da als hörbehinderte Frau schon seit über 2 Jahrzehnten leistet, ist wirklich enorm. Und das bei so vielen Kilometern unfallfrei. Man könnte tatsächlich meinen, dass Frauen letztlich doch besser fahren als Männer, die doch lediglich das kleine Wörtchen „besser“ besser in ihrem Sinne definieren können (a la Schumacher & CO).
Aber man darf unsere kleine heile Welt nicht zum Maßstab aller Dinge machen. Ich selber als ehemalige Sekretärin, die als Mittvierzigerin erst mit 27 ihren Führerschein gemacht hat und einige Jahre Reisebusse fuhr, weiß ein Lied davon zu singen. Täglich nehmen sich nämlich alleine hierzulande etwa 25 Menschen das Leben, von denen ich 2006 einen überfahren habe.
Es war auf einem österreichischen Rastplatz, den ich nach längerer Fahrt anfuhr, um mir ein wenig die Füße zu vertreten. Dabei sprach mich ein junger Mann freundlich an und fragte, ob ich noch an diesem Tag mit meinem 40-Tonner losfahren würde. Ich bejahte und sprach von einer Viertelstunde bis zum Start. Danach muss er von den Büschen aus unbemerkt unter meinen LKW gekrochen sein und seinen Kopf unter das rechte innere Rad der Mittelachse gelegt haben. Als ich dann losfuhr, hörte ich erst einen jähen Schrei, dann ein sanftes Krachen, das sich durch den ganzen LKW zog. Sofort hielt ich an und sah das Unheil – der junge Selbstmörder lag mit zerplatztem Schädel in einer riesigen Blutlache auf dem Boden. Letztlich hatte er keine Chance, als ich ganz sachte losfuhr, weil das riesige Rad erst langsam seinen Kopf eingeklemmt haben muss. Ich bekam einen Schock und war danach 2 Wochen außerstande, meinen Beruf auszuüben. Heute bin ich wieder Reisebusfahrerin.
Mit freundlichen Grüßen
Martina Dahlke
Liebe Martina Dahlke,
danke für Ihr Kommentar. Das hört sich schlimm an, was Sie erlebten mit diesem Selbstmörder. Grausig… Aber ich denke, Sie wissen, Sie hätten nichts tun können und ich finde es gut, dass Sie weiter fahren und die Verantwortung wie immer übernehmen.
Gegen diese Selbstmörder, die durch ihre grausige Tat andere Menschen mit einbeziehen und schockieren, gibt es wohl keine Allheilmittel.
Herzliche Grüße
Judith Göller – die Gehörlosbloggerin
Der Beitrag von Frau DAHLKE erschüttert.
Dazu versagen die Worte.
Dass Sie wieder fahren, sehr geehrte Frau Dahlke, ist eine richtige Entscheidung. Allein so kann man dem Trauma begegnen.
Im wahren Sinne des Wortes, nur leicht verletzt, habe ich vor einigen Jahren ein Zugunglück als Fahrgast überstanden.
Ich reiste schon bald wieder mit der Bahn.
Das war gut so.
Liebe Judith GÖLLER –
Sie haben eine einfühlende Stellungnahme geschrieben.
ERICH MEYER (HAMBURG)